Projekttag 31 & 32 - Rollenspiele 1

In der vierten Phase des Familienprojektes werden die Hausbesuche und die damit verbundene Gastgeber- und Gast-Rolle konkret vorbereitet. Wie auch in der Konzeption vorgeschlagen, habe ich mich dazu entschlossen mit den Kindern Rollenspiele zu machen. Um dies bestmöglich durchführen zu können, habe ich die Gruppe mit Hilfe eines Losverfahrens zunächst geteilt und an zwei Tagen hintereinander mit jeweils einer Gruppe gearbeitet.

1. Aufwärmspiel:

In beiden Gruppen begann ich mit einem Aufwärmspiel bei dem sich alle Teilnehmer in einen Kreis stellen. Ich als Anleiterin werfe einem Kind im Kreis einen kleinen Jonglierball zu und nenne dabei den Namen des Kindes. Dieses sucht sich wiederum ein anderes Kind, dem es unter Nennung des Namens den Ball zuwirft.
Wichtig ist, dass kein Kind den Ball 2x zugeworfen und ich, die angefangen hat, den Ball als letzte zugespielt bekommt. Ziel des Spiels ist es sich zu merken, von wem man den Ball bekommen und an wen man ihn dann weiter geworfen hat. Denn in der zweiten Runde muss beim Werfen dieselbe Reihenfolge eingehalten werden ohne untereinander zu sprechen und den Ball zu verlieren.
Den Kindern fiel es zunächst schwer sich den Ballgegenseitig zuzuwerfen, ohne dass er zu Boden fiel. Sie stellten fest, dass man sich gut konzentrieren müsse und es besonders wichtig sei aufeinander zu achten beziehungsweise "gut" zu werfen, so dass der Ball auch gefangen werden könne. 
Zunächst begannen wir immer wieder von Neuem, wenn der Ball zu Boden gegangen war. Im weiteren Verlauf änderte ich diese Regel und die Kinder teilten mir mit, dass es ihnen so besser gefalle, weil sie ansonsten zu angespannt seien, eine komplette Runde zu schaffen. Die Kinder forderten immer wieder neue Durchläufe ein und freuten sich über ihre Verbesserungen!

2. Überraschungs-Koffer

Anschließend legte ich eine zusammengefaltete Decke in die Mitte unseres Stehkreises und stellte den Kindern den Überraschungskoffer vor. Die Kinder antworteten zum Teil, dass dies kein koffer, sondern eine Decke sei. Ich ging nicht darauf ein, sondern trat in den Kreis, hob die Decke ein wenig hoch und tat so, als würde ich etwas heraus holen und sagte: "Wenn ich irgendwohin zu Besuch komme, bringe ich Blumen mit!". Dabei tat ich so als würde ich einen Strauß Blumen in der Hand halten, roch daran und streckte ihn dann nach vorne, als würde ich ihn überreichen wollen. Anschließend ging ich zurück auf meinen Platz im Kreis. Die Kinder verstanden dieses "Als-ob-Spiel" sofort. Ihre Äußerungen verbanden sie zum Teil ebenfalls mit eindeutigen Gesten. Hier ein paar Äußerungen der Kinder:
"Wenn ich irgendwohin zu Besuch komme, bringe ich ... mit"
- Playmobil
- Lego
- Geschenk
- Kuchen
- gute Laune
- Clown
- Spaß
- Nichts

In der ersten Gruppe hatte ich keine Reihenfolge festgelegt. Die Kinder, die etwas aus dem Koffer holen und zeigen wollten, gingen einfach in die Mitte und taten dies. In dieser Gruppe funktionierte dese Herangehensweise sehr gut. In der zweiten Gruppe entschieden wir uns innerhalb des Prozesses dazu im Uhrzeigersinn herum zu gehen, da sehr viele Kinder auch mehrmals etwas zeigen wollten und die Kinder es sonst ungerecht fanden.

3. Raumlauf

In der ersten Gruppe führte ich einen sogenannten Raumlauf durch, bei dem die Kinder sich durch den Raum bewegen und auf mein Zeichen hin in Interaktion treten:

- Begrüßen
- Verabschieden
- Guten-Appetit-Wünschen

4. Rollenspiel

Auch hier leitete ich zunächst aus dem Kreis heraus kurze Darstellungen zum Thema Begrüßung/Verabschiedung/Guten-Appetit-Wünschen an. Die Kinder traten in den Kreis und zeigten wie sie sich vorstellen oder verabschieden und wie sie einander Guten Apptit wünschten. 
Anschließend bildeten wir eine Zuschauersituation und Kinder, die Lust darauf hatten, konnten zu zweit und später auch mit mehreren Kindern, kleine Rollenspiele zum Thema "Besuch" zeigen.

Im Anschluss an jede Szene besprachen wir in der Gruppe was wir gesehen hatten und wie sich die Gastgeber und Gäste verhalten hätten. Beim Spiel, aber auch beim Zusehen, hatten die Kinder große Freude und es war schön zu sehen, wie sich die Spielfreude der Kinder mit der positiven Resonanz des Publikums steigerte.

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